Monatsarchiv: November 2009

Repolitisierung

Ein Ausschnitt aus dem 13. Newsletter der Piratenpartei:

Wer auf Google nach „Repolitisierung“ sucht, findet viele Bereiche, die derzeit eine Repolitisierung erfahren sollen. Die „Soziale Arbeit“, das „Theater“ und das „Kino“. Die Repolitisierung des „Sofortausstiegs“ ist genau so ein Thema wie „Repolitisierung der Parteien“, der „Gesellschaft“ und des „Netzes“. Offensichtlich wird die Welt seit einigen Jahren wieder politischer. 20 oder 30 Jahre neues Biedermeier sorgen für noch mehr Frust an der Politik. Viele Bürger experimentieren gerade mit einer neuen Strategie: Nicht Rückzug, sondern Mitwirkung, ist die Antwort an die Politik. Wir sind auf dem richtigen Weg!

Die Bildungsproteste sind das beste Beispiel!

Bundesweiter Bildungsstreik am 17.11. – Bonn: 9h, Kaiserplatz

Liebe Freunde der guten Bildung:
Auf zum Bildungsstreik am 17.11.!

Wir machen weiter!

Diesmal werden wir standhafter sein, als im Sommer!
Wir bekommen jetzt ja sogar schon „Hilfe von oben“

Route des Demonstrationszugs:


Die Demo startet um 9h vom Kaiserplatz, über Hauptbahnhof und Thomas-Mann-Str., zur Zwischenkundgebung am Stadthaus. Von dort aus geht es über die Oxfordstr. zur nächsten Zwischenkundgebung, am Bertha-von-Suttner-Platz. Anschließend läuft die Demo zum Haupttor der Uni, durch die Innenstadt, bis zur Endkundgebung am Marktplatz.

Bonn - Treffen: 9h, Kaiserplatz

Auch in Bonn wird es ab Dienstag (17.11.) nochmal so richtig heiß!

Kurz & knackig! – Was wollen die Protestierenden?

Der GLOCALIST berichtete heute über die sich ausweitenden Unistreiks, welche inzwischen internationale Dimensionen angenommen haben.

Die folgende Passage soll hiermit nochmal hervorgehoben werden:

„Wir wollen ein öffentliches Bewusstsein für die krassen gesellschaftlichen Probleme schaffen, die mit einem verunglückten Bildungssystem einhergehen. Wir sind gegen die Gebührenpflicht für das Grundrecht auf Bildung, gegen die verschulte Studiengänge, gegen die Selektion bereits im Kindesalter, gegen die Fabrikation von, gleichgeschalteten Ja-Sagern und AusBildungskonsumenten und gegen die Vorenthaltung echter Mit- und Selbstbestimmung.“

Das kann ich so unterschreiben! Ihr auch?

Heißer Herbst – Bildungsstreik
Kultusministerkonferenz (Hashtag: #KMK09), 10.12., Bonn
Wir dürfen nicht aufgeben, bevor unsere Forderungen durchgesetzt sind!

HOME – Unser blauer Planet

An dieser Stelle möchte ich auf die deutsche Version von „HOME“ hinweisen, einem der besten Filme seit langem!
Er handelt vom schonungslosen Umgang mit unserer Erde, unserem einzigen Zuhause.

Man sollte sich unbedingt den kompletten Film ansehen!
(Gibt’s auch am Stück und in HD, legal zum kostenlosen Download.)

Kleine Kostprobe:

Wir können nicht länger dabei zusehen, wie unser Planet von einer einzigen Spezies (uns Menschen) zu Grunde gerichtet wird!

So ist es leider um unseren Planten bestellt!

Wie lange wollen wir noch wegsehen?


Die Menschheit muss sich endlich als das begreifen, was sie ist: Eine Art unter vielen, dessen Überleben davon abhängt, in welchem Zustand sich die blaue Kugel befindet, auf dem sie lebt. Es wird Zeit endlich aktiv zu werden – lokal und global!

Beschreibung von HOME:

„Wir leben in einer alles-entscheidenden Zeit. Wissenschaftler sagen uns, wir hätten nur 10 Jahre um unsere Lebensweise zu ändern, um das Aufzehren von Rohstoffen zu verhindern und um eine katastrophale Entwicklung des Weltklimas zu verhindern. Jeder Einzelne muss an dieser gemeinsamen Anstrengung teilnehmen ; und um so viele Leute wie möglich darauf aufmerksam zu machen, habe ich den Film HOME gedreht. Damit der Film die größt-mögliche Verbreitung erhält, muss er umsonst sein ; unser Sponsor, die PPR Gruppe hat dies ermöglicht. EuropaCorp, der den Vertrieb sicherstellt, hat sich bereiterklärt, keinen Gewinn aus HOME erwirtschaften zu wollen, weil der Film nicht auf wirtschaftlichen Erfolg angelegt ist. Ich hätte gerne, dass HOME auch Ihr Film wird. Verteilen Sie ihn weiter. Und handeln Sie!
Yann Arthus-Bertrand.“

Am Ende erlaube ich mir noch einen dezenten Hinweis auf die AG Nachhaltigkeit und die AG Umwelt der Piratenpartei… 😉

Petition: „Open Access“ – Zeichnet mit!

Passend zum Bildungsstreik,
als Teil der zugehörigen Aktionswochen,
wurde eine ambitionierte Online-Petition
zum Unterzeichnen freigeschaltet.

Zeichnet mit!

Den aktuellen Stand gibt es bei @OpenAccessPeti

Unibrennt

unsereunis.de

Sehr geehrter LESER!
Werde zum SCHREIBER!

Verfasst selbst einen Eintrag und verbreitet die Nachricht:

Auf Blogs, Twitter, Identica, Facebook, StudiVZ, MySpace, LastFm, ICQ, MSN, Jabber, Skype oder sonstwo!

Nicht zu vergessen: Im sogenannten „real life“! 😉

Die 50.000 werden ja wohl nochmal zu packen sein!

Petition: Wissenschaft und Forschung – Kostenloser Erwerb wissenschaftlicher Publikationen (Laufzeit: 20.10.-20.12.2009)

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass wissenschaftliche Publikationen, die aus öffentlich geförderter Forschung hervorgehen, allen Bürgern kostenfrei zugänglich sein müssen. Institutionen, die staatliche Forschungsgelder autonom verwalten, soll der Bundestag auffordern, entsprechende Vorschriften zu erlassen und die technischen Voraussetzungen zu schaffen.

Begründung

Die öffentliche Hand fördert Forschung und Entwicklung nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung jährlich mit etwa 12 Milliarden Euro. Die Ergebnisse dieser Forschung jedoch werden überwiegend in kostenpflichtigen Zeitschriften publiziert. Es ist nicht angemessen, dass der Steuerzahler für die von ihm finanzierten Forschungsergebnisse erneut bezahlen muss.

Wegen der hohen Kosten und der Vielzahl wissenschaftlicher Zeitschriften sind Forschungsergebnisse nur in wenigen Bibliotheken einsehbar. Den meisten Bürgern ist der Zugang zu der von ihnen finanzierten Wissenschaft dadurch nicht nur erschwert, sondern de facto ganz verschlossen.

Den Bürger von der Wissenschaft auszusperren ist nicht nur schädlich, sondern auch unnötig. Andere Länder haben vergleichbare Vorhaben bereits umgesetzt. Die US-Amerikanische Behörde National Institutes of Health (NIH) verlangt, dass alle von ihr finanzierten Publikationen binnen 12 Monaten an einem zentralen Ort öffentlich zugänglich sind. Die grundsätzliche Struktur des wissenschaftlichen Publikationswesen verändert sich hierdurch nicht.

Diese Petition Mitzeichnen

Europas Unis brennen! – Vereint euch! – Werdet wütend!

Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Großbritannien, Polen, Niederlande, Serbien, Albanien – Schüler, Studenten, Auszubildende, Lehrende ∞
Die Bewegung wird immer internationaler.
Europa vernetzt sich!

AKTUELL: Bitte unterstützt die Petition für Open Access

Die Feuerwalze brennt sich derzeit unaufhaltsam von Uni zu Uni! Der Funke ist bereits von Österreich nach Deutschland und sogar schon auf die Schweiz übergesprungen. Bald wird es auch die Schulen erwischen. Das ist nur logisch, denn zum einen  sind die österreichischen Bildungsprobleme eng mit den deutschen verknüpft und zum anderen beginnt Bildung eben in der Schule. Wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt, ist in naher Zukunft ganz Europa von dieser, sich viral verbreitenden, Protestwelle betroffen.

Inzwischen wurden auch in Großbritannien, in den Niederlanden, in Polen, Serbien, Albanien und in Italien Unis besetzt!

Übersicht
Der Bildungsstreik weitet sich auf ganz Europa aus!

Größere Karte

„Es herrscht Aufbruchsstimmung!“
Dieser Meinung bin ich nach wie vor…
Inzwischen hat sie bloß eine etwas andere Form angenommen.
Sie ist nicht mehr Parteien- & Wahlkampf-fixiert.

Lasst uns diese Stimmung konstruktiv nutzen!

Wir müssen stets darauf bedacht sein, dass dieses Feuer nicht nur verbranntes Ödland hinterlässt, sondern dass auf der fruchtbaren Asche etwas neues erwächst, dessen Früchte wir und nachfolgende Generationen in Zukunft ernten können.

Meiner Meinung nach ist ein Bildungsstreik, der diesen Namen auch wirklich verdient hat, längst überfällig!

Einmal aufmüpfig sein reicht nicht.

Das sieht man an sowohl in Österreich, als auch in Deutschland an den vergangenen Bildungsstreiks, denn nichts hat sich zum Positiven verändert, sondern ganz im Gegenteil:
Das Bildungssystem steht vor dem Abgrund!

Diese Zustände trieben schon jetzt nennenswerte Ströme von Bildungsflüchtlingen in Länder mit besseren Konditionen und bei Fortsetzung der aktuellen Politik, wird sich dieser Trend in Zukunft wohl noch verstärken.

Die Studiengebühren und das Bachelor/Master-System sind leider nur die Spitze des Eisbergs…
Es gibt viel zu verändern – lasst uns nicht länger darauf warten, dass sich die Dinge von alleine regeln!

Vom 17. November bis zum 10. Dezember wird es wieder einen bundesweiten Bildungsstreik geben.
Wir sollten uns schon jetzt formieren, Aktionen koordinieren und unser Anliegen noch bekannter machen.
Das bahnbrechend Neue ist, dass wir uns in Netzwerken organisieren und in Echtzeit kommunizieren!

Wir müssen beim Thema Bildung eine große Allianz bilden und alle an einem Strang ziehen!

„Wir müssen wütend werden!“

Wir lassen uns das nicht länger gefallen!

Die Studiengebühren müssen abgeschafft werden,
das Bachelor/Master-System am besten auch
und der Zugang zu Wissen muss frei sein!

Der Versuch den Überblick zu behalten, ist zwar ein Kampf gegen Windmühlen, aber vollkommen aussichtslos ist er nicht….

#UniBrennt #UnsereUni #Bildungsstreik #OurUni #UniBurns #NotreUni #UniBrules #NostraUni

Um diese Stichwörter herum organisieren sich zur Zeit die Netzwerke. Durch die Echtzeitkommunikation können sich interessante Informationen in Windeseile verbreiten! Bei einer relevanten Information, wie z.B. „Uni #Bonn besetzt!“ sieht man dann die Erregungswellen durch die Twittosphäre laufen. Die Reizweiterleitung funktioniert dabei interessanterweise so ähnlich, wie im menschlichen Gehirn:

Jeder einzelne arbeitet dabei wie eine Nervenzelle: Ständig kommen Informationen hinein, aber nur hin und wieder gehen welche hinaus, der Input ist meistens höher, als der Output – Es werden also hin und wieder selbst Informationen generiert, meistens dadurch, dass eingehende Signale analysiert und ggf. weitergeleitet/-verarbeitet werden. Das heißt jede(r) einzelne ist theoretisch in der Lage alle anderen eine Nachricht zu senden, sofern er sie über eine handvoll Weiterleitungen erreichen kann.
In der Praxis klappt das natürlich nur, wenn die Information relevant genug ist (so wie „Uni #Bonn besetzt!“). In dem Fall würde sie sich lawinenartig, wie ein Virus verbreiten. Ich benutze gerne biologische Vergleiche, wie ihr vielleicht merkt… 😉

Naja, noch ist die Uni-Bonn leider nicht besetzt, sorry an alle, die sich jetzt durch den ganzen Artikel gelesen haben.
War ne Ente… Aber Hey, ganz umsonst war’s nicht! 😉

Am Dienstag (17.11.) beginnt der Bildungsstreik und es wird bundesweite Proteste und Kundgebungen geben.

Auch in Bonn wird es nochmal ein paar heiße Herbsttage geben! Treffen: 9h, Kaiserplatz (in der Nähe vom Uni-Hauptgebäude) – Kommt zahlreich!

Bitte verbreitet das!

Heißer Herbst: Bundesweiter #Bildungsstreik ab 17.11.: http://j.mp/3WgKZ9 Vereint euch! #UniBrennt #UnsereUni #Piraten

Macht mit beim #Bildungsstreik! http://j.mp/3WgKZ9 Ab dem 17.11. wird es heiß! #UniBrennt #UnsereUni #Piraten

Am 17.11. beginnt der #Bildungsstreik! http://j.mp/3WgKZ9 „Wir müssen wütend werden!“ Der Herbst wird nochmal heiß! #UniBrennt #UnsereUni #Piraten

Tagesschau:

Achja! …und bevor ich’s vergesse:
Bitte nur friedlich protestieren…

Wo steht die Piratenpartei?

Wo ist die Piratenpartei politisch einzuordnen?
In welchem Teil des politischen Spektrums ist sie heimisch?

Diese Frage lässt sich, auch ohne die Verwendung der Begriffe „rechts/links/liberal/autoritär“, zufriedenstellend beantworten.
Kurz und bündig zusammengefasst könnte man sagen:

„Die Piratenpartei steht für die größtmögliche Entfaltung des Individuums, bei maximaler Chancengleichheit, verbunden mit möglichst direkter Demokratie, in einer freiheitlichen und sozial gerechten Gesellschaftsordnung.“

Auch ein Blick in die Satzung der Piratenpartei, kann einige Unklarheiten beseitigen und Vorurteilen entgegenwirken:

„[Die Piratenpartei] vereinigt Piraten ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit, des Standes, der Herkunft, der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung und des Bekenntnisses, die beim Aufbau und Ausbau eines demokratischen Rechtsstaates und einer modernen freiheitlichen Gesellschaftsordnung geprägt vom Geiste sozialer Gerechtigkeit mitwirken wollen. Totalitäre, diktatorische und faschistische Bestrebungen jeder Art lehnt die Piratenpartei Deutschland entschieden ab.”

Der (leider immer noch nicht fertig ausgearbeitete und deshalb noch inoffizielle) Piratenkodex, liefert wichtige Hinweise auf die Denk- & Lebensweise, welche die Piratenpartei repräsentiert:

Leider können oder wollen einige Menschen nicht auf die Einordnung in Rechts-Links/Liberal-Autoritär verzichten.
Vielleicht liegt es daran, dass man es einfach nicht schafft vom Schubladendenken weg zu kommen, was Seiten wie Political-Compass leider noch verstärken. Auch ich finde es viel einfacher in diesen Schemen zu denken. Natürlich habe auch ich interessehalber meine politische Einstellung dort getestet um mich anschließend mit anderen zu vergleichen… Doch ich bin der Meinung, dass man solche Tests nicht überbewerten sollte.

Political Compass

Politischer Kompass

Wie bei fast allen Piraten, lag mein Ergebnis im Bereich „links-liberal“. Wenn man alle Ergebnisse in einer Grafik vereint, liegen sie mit überwältigender Mehrheit in diesem Bereich.

PolComp-Piratencloud

Political Compass.org ist zwar eine interessante Spielerei, aber nicht in der Lage Parteien treffend zu beschreiben.

Doch trotzdem finde ich, dass man sich aus dieser starren Art politische Entscheidungen einzuordnen, endlich mal herauslösen sollte.
Denn im Endeffekt lassen sich Parteien nur anhand der getroffenen Entscheidungen verlässlich einordnen, da können sie sich ideologisch gesehen noch so christlich, konservativ, liberal, links oder rechts geben.
Und da sind wir beim eigentlichen Punkt: Die getroffenen Entscheidungen und der Prozess, wie man zu ihnen findet – Demokratie. Die Piraten sind eine demokratische Partei, bei der wirklich jeder die Möglichkeit zur Mitbestimmung hat. Meiner Meinung nach arbeitet die Piratenpartei dabei sehr wissenschaftlich, transparent, nicht ideologisch und vor allem nicht opportunistisch – ganz in Gegensatz zu den etablierten Parteien.

Piraten lassen sich einfach keine Partei-Scheuklappen aufsetzen, sondern versuchen zu jedem Problem nichts weiter, als die besten Lösungen zu finden. So wie die Wissenschaft (normalerweise) auch. Deshalb wird eine Einordnung in die veralteten Schemen, der Piratenpartei nicht gerecht.

Vielleicht ist „progressiv“ gar nicht mal so eine schlechte Beschreibung, da es auch in der Wissenschaft ständig vorwärts geht und man ständig versucht die besseren Lösungen zu finden. Denn genau das findet hier gerade statt: Ein öffentlicher Diskurs zur besten Definition, wo und wie man die Piratenpartei im politischen Spektrum einordnen kann.

Ich spare mir den Disclaimer, denn inzwischen sollte jeder wissen, dass eine Einzelmeinung nicht den Standpunkt einer ganzen Partei widerspiegelt – es sei denn, die Mehrheit der Piraten wäre meiner Meinung. 😉

Neue Themen für die Piratenpartei!

Aaron König hat, in seinem Blog „Politicool“, die Frage gestellt, ob sich die Piratenpartei neuen Themenfeldern öffnen sollte.

Ich beantworte das mit einem klaren:
„Ja, unbedingt!“

Mir liegen folgende Themen besonders am Herzen:

Bei der kontinuierlichen Erweiterung des Themenspektrums, kann die Piratenpartei auf die Weisheit der Vielen bzw. auf die kollektive Intelligenz ihrer Mitglieder aufbauen.

Die Waffen nieder!

Mein Opa hat mich darauf aufmerksam gemacht, welch eine Ironie des Schicksals es doch ist, dass ich meine erste Schießerei auf einem Platz erleben durfte, der nach Bertha von Suttner benannt ist. Das ironische an der Sache ist nämlich nicht nur, dass die Pazifistin Bertha von Suttner 1905 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, sondern viel mehr, dass ihr bekanntestes Werk den Titel „Die Waffen nieder!“ trägt.

Verrückt, oder?



Mein Großvater ist, mit seinen 85 Jahren, natürlich schon etwas weiser und um einiges belesener, als ich es bin. Deshalb genieße ich es sehr mit ihm zu reden und erfahre dabei ständig interessante Dinge, die mir noch nicht bekannt waren… Ich bin wirklich froh, dass er sowohl geistig, als auch körperlich noch so fit ist! Das erstaunt mich immer wieder. Sein geballtes Wissen, welches er in über einem dreiviertel Jahrhundert angesammelt hat, ist für mich wirklich eine Bereicherung – da kann Wikipedia nicht mithalten! Aber wie macht er das nur? Vielleicht liegt es daran, dass er sich sowohl mental, als auch physisch in Form hält – er geht Schwimmen, fährt Fahrrad, achtet auf seine Ernährung, raucht seit fast 50 Jahren nicht mehr, gibt Englisch-Unterricht, hat vor zwei Jahren noch angefangen Italienisch zu lernen, spielt in einer Band, komponiert Stücke bzw. variiert sie, schreibt und liest viel. Ich denke das ist sein Geheimrezept. Vielleicht sind es aber auch einfach nur gute Gene, die er in sich trägt. Hoffentlich hat er mir ein paar davon vererbt… 😉

Wir testen die fließende Demokratie!

Liquid Democracy bzw. Adhocracy ist ein neuartiges Konzept, zur besseren Verwirklichung von Basisdemokratie, unter Zuhilfenahme der gegebenen technischen Möglichkeiten, die das digitale Zeitalter uns bietet.

Hier geht’s zur Testabstimmung…

Fließende Demokratie

Die flüssige Demokratie - Wahlverfahren

Das derzeitige Wahlsystem, welches die demokratischen Mitgestaltungsmöglichkeiten des Einzelnen nur auf die Wahl von variablen Themenpaketen beschränkt, wird dem eigentlichen Anspruch der Demokratie nicht gerecht.

Demokratie bedeutet, zu jeder Zeit, gezielt zu einzelnen Themen verbindlich Stellung beziehen zu können und nicht nur alle vier Jahre die Wahl zwischen Parteien mit unverbindlichen Parteiprogrammen zu haben.


Es sollte nicht nur Wahlen geben, sondern man sollte ständig die Wahl haben. Das ist ein großer Unterschied!

Im Informationszeitalter haben sich die Voraussetzungen so verändert, dass ein kontinuierlicher demokratischer Diskurs auch in großen Gesellschaften durchaus möglich ist. Zur Einführung von Liquid Democracy sind an sich keine großartigen Revolutionen nötig. Man könnte am bisherigen Parteiensystem festhalten und das Wahlsystem würde bloß um eine weitere Ebene und um die zeitlich fließende Dimension erweitert.

So könnte man Mehrheiten zu bestimmten Fragen und Themen (zum Beispiel Netzsperren) in Echtzeit dahin schmilzen sehen, während sich eine bessere Idee (z.B. „Löschen statt Sperren“) nach und nach durchsetzt.

Man könnte seine Stimme direkt zu einer bestimmten Frage oder gegen ein bestimmtes Vorhaben abgeben, sie an einen unabhängigen Experten seines Vertrauens delegieren, sie einer unparteiischen Organisation (Bsp: AK Vorrat), einer Interessenvertretung (Bsp: MOGIS) oder einer Partei (Bsp: Piratenpartei) geben.

Dabei kann man seine Entscheidung jederzeit ändern, indem man seine Stimme an eine andere Person/Organisation/Partei delegiert, sofern man der Meinung ist, dass sie in diesem Punkt kompetenter ist oder kann man seine zuvor delegierte Stimme direkt abgeben, falls man sich in der Zwischenzeit sicher geworden ist und andersherum.

Wir haben inzwischen die technischen Möglichkeiten Demokratie in ihrer Reinsten Form umzusetzen, so dass auch wirklich das Volk die Zügel in der Hand behält, wo jeder, jederzeit den Kurs mitbestimmen kann und wo Themen nicht mehr nur nach Parteizugehörigkeit angegangen werden, sondern wo man versucht für jedes Problem einfach nur die beste Lösung zu finden.

An der Verwirklichung dieses Zieles arbeitet die Piratenpartei unter dem Titel „Liquid Democracy“ (auch in einer eigenen Arbeitsgruppe).

Zur Zeit läuft eine kleine Testabstimmung zu der Frage, ob die Piraten eine Vorreiterrolle bei der praktischen Einführung von Liquid Democracy spielen sollten.
Beteiligt euch! Stimmt ab, fragt, informiert (euch & andere) und diskutiert mit…

Durch Ausprobieren lernt man doch immer noch am meisten. Nur so kann man sehen, wie das Konzept funktioniert, wie es wirkt, welche Dynamik der Prozess entwickelt, welche Probleme auftreten können und ob es eventuell Nebenwirkungen gibt. So können wir das Ganze nach und nach verbessern, bis es irgendwann nicht nur so ausgereift ist, dass es innerhalb der Piratenpartei funktioniert, sondern soweit, dass man es universal anwenden kann. Ich träume davon, dass Liquid Democracy in 10 Jahren nichts ungewöhnliches mehr ist und dass dann bei jeder Entscheidungsfindung davon Gebrauch gemacht wird.

Was haltet ihr davon?