Monatsarchiv: September 2011

Über den Wandel..

Pünktlich, genau einen Monat nach meinem letzten Post, kribbelt es mir in den Fingern und ich möchte mich einfach mal wieder hier mitteilen.
Erwartet nichts: Nur ein wenig Blabla, ohne besonderen Tiefgang, aber dafür gibt’s am Ende schöne Videos zur Belohnung! 😉

Ja, das sind schon krasse Zeiten für Piraten. Man bekommt das Gefühl, dass sich in der politischen Landschaft jetzt endlich mal wieder etwas bewegt.

Es begann vor etwa einem Monat, als die ersten Prognosen die Berliner Piraten nahe der 5%-Hürde sahen. Was daraufhin folgte war ein bisher beispielloser Hype, der bis heute anhält und wohl so schnell auch nicht wieder abebben wird.

Es scheint, als würde das Piraten-Schiff, mit Rückenwind getrieben von einem Orkan positiver Berichterstattung, jetzt erst so richtig an Fahrt aufnehmen.
[Bitte verzeiht mir die nautische Metapher..]

Der viel zitierte Ausspruch von Mahatma Gandhi, hat sich offenbar mal wieder bewahrheitet:

„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“

Die erste Phase (Ignorieren) hat die Piratenpartei inzwischen definitiv überwunden:
Spätestens seit dem überragenden Wahlerfolg in Berlin hat fast jeder Bundesbürger die Piraten zumindest wahrgenommen, oder hat ein (nicht immer mit der Realität übereinstimmendes) Bild vor Augen, wofür sie stehen.

Die zweite Phase (Belächeln) ist auch so gut wie abgeschlossen:
Im Zuge der hochfrequenten, oft sogar informativen und wahrheitsgemäßen Berichterstattung, beginnen sich immer mehr Menschen ernsthaft mit dem „Phänomen Piratenpartei“ auseinander zu setzen – nicht zuletzt „die Medien“ und deren Redakteure. Positive Rückkopplung.

Die dritte Phase (Bekämpfen) hat meiner Meinung nach noch gar nicht richtig begonnen:
An polemische Äußerungen, Warnungen, breit gestreute Fehlinformationen und gezielte Diffamierung müssen wir uns leider gewöhnen. Bisher wurde die Piratenpartei noch nicht Opfer richtig fieser Kampagnen (obwohl es da ausreichend Sprengstoff gäbe) – Da hilft nur Daumen drücken und sich auf was gefasst machen.

In der vierten Phase (Gewinnen) können sich die Piraten jetzt erstmal noch eine Zeit lang sonnen:
Die mediale Aufmerksamkeit ist auf Rekordniveau, die Mitgliederzahl explodiert und allmählich steigt die Akzeptanz. Nun gilt es das beste daraus zu machen und die Chancen zu Nutzen, die sich einem bieten! Es gibt noch viele Hürden zu überwinden.

Wir haben noch längst nicht gewonnen. Man muss bei jedem einzelnen ansetzen, um einen breiten gesellschaftlichen Paradigmenwechsel in Gang zu setzen – angefangen bei Freunden, Bekannten und Verwandten.

Ich kann und will hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen, denn die Themen, Probleme und Fragestellungen sind einfach zu vielfältig und komplex, um sie hier einzeln abzuhandeln.

Übrig bleibt nur eine Lebenseinstellung, die es verständlich zu machen und zu verbreiten gilt:

Wenn man an all die Scheiße denkt, die in dieser Welt und in diesem Land abläuft, wird einem ganz schwindelig. Doch das Gefühl der Ohnmacht darf nicht gewinnen, sonst verlieren wir alle.

Zukunftsorientierte, denkende und aufmerksame Menschen haben eigentlich keine andere Wahl mehr, als mit anzupacken und gemeinsam dafür zu sorgen, dass diese Welt nicht vor die Hunde geht.

Es geht hier nicht um uns oder irgendeine Partei: Es geht um die Zukunft kommender Generationen und WIR sind die Weichensteller – Wir sind die mit den Fragen!

Apropos Fragen.. Erwin Pelzig hat bei „Neues aus der Anstalt“ schon ein paar ganz wichtige gestellt:

Alexander Lehmann hat sich mit der Frage beschäftigt, wie die Gesellschaft auf den 11. September reagiert hat:

Harald Lesch mit einem Kommentar über das perfekte Verbrechen, der sich gewaschen hat:

„Ich halte große Teile der internationalen Finanzwelt für verbrecherisch. Was da passiert halte ich für ein Verbrechen. [..] Dass einige Wenige sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern – und zwar so weit bereichern, dass sie gar nicht mehr wissen wohin mit dem ganzen Geld – das halte ich für ein Kapitalverbrechen. [..] Das halte ich für das perfekte Verbrechen. [..] Strukturen, die sich aufgebaut haben, die nichts anderes machen als nur Geld zu vermehren. [..] Da wird Geld aus dem Nichts heraus erzeugt. [..] Das ist möglicherweise die Realisierung des perfekten Verbrechens. [..] Vielleicht könnte das im Übrigen auch ein Anlass sein für Außerirdische mal hier vorbeizukommen. Die kommen vielleicht nur dann, wenn auf einem Planeten eine bestimmte Menge von Menschen das Verfahren entdeckt hat: Nämlich die Allgemeinheit maximal zu bescheißen.“


Achja, ich habe mich übrigens bei Facebook dauerhaft gelöscht. Trotzdem gibt es noch ein Zombie-Profil dem man Nachrichten schreiben und Einladungen schicken kann – Dreckskonzern! Ich vermisse nichts und schreibe inzwischen schon mehr bei Google+, als ich twittere. Nicht, weil ich so naiv bin und Google toll finde, sondern einfach weil G+ so einen Spaß macht.

Man muss halt immer im Hinterkopf behalten, dass man das Produkt ist was verkauft wird..

“If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.”

Und was haltet ihr eigentlich von Klout?