„Das Leben geht weiter!“ – Abschließende Gedanken zur Loveparade 2010

Ich habe das Bedürfnis nochmal ein paar Zeilen zu schreiben.
Aber was soll und will ich überhaupt sagen? Ich weiß es nicht…

Also einfach mal drauf los geschrieben:

Eine Woche ist es jetzt her… Ich bin dem verhängnisvollen Hexenkessel nur knapp entronnen, während gerade mal einige Meter von mir entfernt, andere Menschen erdrückt wurden oder schwere körperliche Verletzungen davon getragen haben.

Doch psychische Verletzungen hat wohl nun jeder, der ein wenig Mitgefühl hat. Erst Recht wer die Loveparade besucht hat, sie besuchen wollte oder Freunde hatte, die dort waren und besonders diejenigen, die sogar hautnah dabei waren als die tragischen Szenen sich ereigneten und dann auch noch mit ansehen mussten, wie Menschen um ihr Leben rangen und es dann doch verloren.

Ich hatte Glück… Wirklich freuen kann ich mich aber nicht. Ich musste nicht erleben, wie jemand neben mir erstickt ist, war zufälligerweise zur richtigen Zeit am falschen Ort, wählte glücklicherweise den richtigen Fluchtweg, kam zwar arg ins Schwitzen und hatte Angst, wurde aber nicht panisch. Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, wie gefährlich die ganze Situation war und wie knapp ich dem Tod entronnen bin. Ohne es jetzt überdramatisieren zu wollen – Wäre ich ein paar Minuten früher dort gewesen und hätte ich den Weg über die Treppe genommen… Möglicherweise wäre ich jetzt auch tot oder extrem traumatisiert, wenn ich es überlebt hätte. Achja… „Hätte, hätte, Fahrradkette“.

Aber was rede ich nur von mir? Es gilt den Opfern zu gedenken und mit den Angehörigen zu trauern. Es soll sich jetzt nicht allzu hart und gefühlskalt anhören; aber das habe ich jetzt ausreichend getan, finde ich… Auch wenn ich sonst kein besonderer Freund von Egoismus und alles andere als gefühlskalt bin: Man muss jetzt auch mal wieder an sich denken.

Das Leben wird weitergehen und ich will, dass es weitergeht. Immer wieder habe ich mir im Laufe der Woche die Frage gestellt, ob ich jetzt noch so fröhlich sein kann, wie ich vorher war und ob ich es überhaupt sein darf. Das hat mich alles schon sehr deprimiert und ich hielt es für unangemessen einfach so weiter zu machen, wie vorher…

Schwarze Tage waren das.

Doch so Leid es mir tut, für alle die nicht soviel Glück hatten:
Ich möchte glücklich sein und nicht in Depressionen verfallen.

Trauer & Mitgefühl sind gut und wichtig, aber man muss rechtzeitig wieder den Absprung schaffen – hinein ins Leben. Natürlich gehört zum Verarbeitungsprozess, dass man sich mit dem Geschehenen auseinandersetzt, statt es einfach zu verdrängen und sofort wieder zum Alltag zurück zu kehren.

Andererseits sollte man es damit aber auch nicht übertrieben und es muss irgendwann mal wieder gut sein. Damit meine ich jetzt nicht, das Thema komplett auszublenden – dann wären wir wieder beim Verdrängen – sondern eine maßvolle Beschäftigung damit, ohne sich zu überlasten.

Klar könnte man sich 24/7 mit der Loveparade beschäftigen (diese Phase habe ich inzwischen hinter mir, denke ich…), unzählige Artikel dazu lesen, Fotos & Videos ansehen, eigene Texte verfassen, sich an den Schuldzuweisungen beteiligen und versuchen die Geschehnisse zu rekonstruieren, um das ganze zu begreifen oder sogar zu verstehen…

Auch ich möchte eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle, sowie eine angemessene Bestrafung der Verantwortlichen und nicht, dass das Ganze jetzt unter den Teppich gekehrt wird.

Aber bei andauernder Auseinandersetzung damit, dreht man sich irgendwann im Kreis. Im schlechtesten Fall merkt man es nicht einmal, weil man sich schon viel zu sehr in die ganze Thematik hinein gesteigert hat.

Mein Wille, meine meist lebensfrohe Persönlichkeit und nicht zuletzt mein Umfeld hat mich jedoch davor bewahrt in ein allzu tiefes Loch zu fallen. Ich kann gar nicht mehr sagen, mit wie vielen Leuten ich inzwischen gute Gespräche über die Loveparade, mein Glück und die Hintergründe der Tragödie hatte – aber ich weiß, dass jedes Einzelne mir geholfen hat, besser damit klar zu kommen.

Anfangs war es mir zwar oft zu viel, ich war total erschlagen von der mir plötzlich zuteil gewordenen Aufmerksamkeit, genervt von immer den gleichen Fragen und den teilweise sehr ähnlich verlaufenden Konversationen, doch immer wieder wurden mir dadurch neue Dinge bewusst, an die ich vorher so noch nicht gedacht hatte. Es tut einfach gut wenn man merkt, dass man seinem Umfeld etwas bedeutet – alleine das hilft schon enorm.

Den Kopf in den Sand stecken und sich tot stellen, so wie ich es in den ersten Tagen danach am liebsten gemacht hätte, bringt einen nicht weiter. Man muss raus: Raus mit der Sprache, raus an die frische Luft und vor allem unter Leute kommen!

Auch wenn es anstrengend ist: Reden ist die beste Medizin. Nicht umsonst gibt es professionelle „Rede-Mediziner“ und man sollte ihre Hilfe in Anspruch nehmen! Schaden kann es jedenfalls nicht… Diese Menschen wissen genau was sie machen und wie sie einem helfen können, während Freunde dies meist nur intuitiv tun können.

Vielleicht interessiert es euch etwas mehr, als mein altkluges Gefasel:
Mir geht es soweit ganz gut. Klar denke ich immer wieder daran zurück, aber ich glaube ich habe das gröbste überstanden und kann nun langsam wieder zur Normalität zurückkehren. Ich versuche positiv zu denken und mir hilft es sehr, dass ich in den besagten Minuten, einigen anderen geholfen habe, worauf ich, angesichts der brutalen Szenen an der Treppe gegenüber, auch ein wenig stolz bin, denn ohne das soziale Verhalten unter den Leuten am und auf dem Container, wäre es wohl auch dort zu Toten und Verletzen gekommen.

Zwischendurch bin ich natürlich auch immer wieder ziemlich traurig und muss daran denken, wie viele so unnötig, so nah an mir dran, ihr Leben lassen mussten, wie qualvoll sie starben und wie schlimm das für alle sein muss, die sie kannten oder das miterlebten. Diese Gedanken kann man nicht einfach so weg schieben und man sollte seinen Gefühlen dann ruhig freien Lauf lassen (auch als Mann und auch in der Öffentlichkeit) – das wirkt wahre Wunder, denn nach solch einem Gefühlsausbruch geht es einem meist besser.

Ich werde mir die Lebensfreude jedenfalls so schnell nicht nehmen lassen und gleich mit Freunden auf eine Techno&Drum’n’Bass-Party gehen! Wünscht mir Spaß, oder findet es unangebracht ausgerechnet heute feiern zu gehen – ich könnte das nachvollziehen. Für mich ist es jedenfalls das Richtige und es fühlt sich nicht falsch an.

Es tat sehr gut noch mal ein paar Zeilen dazu zu schreiben. Ich hoffe euch nicht zu sehr damit gelangweilt zu haben…

🙂

18 Antworten zu “„Das Leben geht weiter!“ – Abschließende Gedanken zur Loveparade 2010

  1. Pingback: Es macht mich traurig – Nachtrag zur Loveparade 2010 « Twitgeridoo!

  2. Pingback: Loveparade 2010 – Mein Gedächtnisprotokoll « Twitgeridoo!

  3. Vielleicht ist hier der Ort und jetzt die Zeit, auszusprechen, dass ich DIR und deiner Offenheit im Umgang mit deinem Erleben, den Gefühlen, der eigenen Betroffenheit via Twitter und Blogbeiträge sehr dankbar bin: weil du mir – und ich nehme an, vielen anderen zwar nicht direkt Betroffenen, aber empathisch eben doch tief Getroffenen – wesentlich geholfen hast zu begreifen und zu verarbeiten, was geschehen ist… Nicht nur, weil dein Reden/Schreiben die Entwicklung der katastrophischen Situation in Duisburg subjektiv nachvollziehbar gemacht hat.

    Die zunächst unklare Katastrophenmeldung, die ich Samstag gegen Mitternacht in meiner Twittertimeline aufschnappte, wurde gleich danach, als ich deinen Namen in einer Vermisstenliste las, etwas, das meine Welt berührte… Dann kam dein „Entwarnungstweet“, der sicher für alle, die dich zumindest vom Lesen kennen, ein Gefühl von „Glück im Unglück“ hervorrief. Dann, durch deinen Bericht hatte ich das Gefühl, die unglückselige Dynamik erahnen zu können, die in einer so eingekesselten Menschenmenge nicht nur die Bewegungs-, sondern auch die Entscheidungsfreiheit über das eigene Handeln einengt – im Extremfall bis zur Handlungsunfähigkeit.

    Das ist physisch wie psychisch bedrohlich bis hin zur akuten Lebensgefahr, bis hin zum Tod, wie er 19 Menschen gleich vor Ort ereilt hat, zwei weitere später im Krankenhaus, während akute und bleibende Verletzungen (sichtbare und unsichtbare, physische und emotionale) sowohl 500 gezählte Opfer in ärztlicher Behandlung erlitten haben, als auch – wie du oben ausführst – ungezählte, direkt oder indirekt Betroffene des Geschehens, der „Katastrophe mit Ankündigung“.

    Deine oben abschließend formulierten Gedanken dazu (mit dem wichtigen Verweis auf Spitzer über die Links) lese ich als Appell – bewusst sehr subjektiv, auch sehr vorsichtig – sich den eigenen Gefühlen zu stellen, aber darüber die eigene emotionale Balance nicht zu verlieren, also die legitimen Bedürfnisse nach Positivem, Lebensbejahenden, nicht zu verdrängen – genauso wenig zu verdrängen wie das Geschehene.

    Beides, das Schreckliche, das einen hilflos machen kann, wie das Festhalten an Hoffnung und konstruktivem Handeln. Im Leben gehört beides zusammen, glaube ich, wie schon mitten im Geschehen. Denn schon in deinem ersten Bericht empfand ich es als hilfreich und wichtig zu lesen, wie du und andere in der gegenseitigen Hilfestellung und solidarischen Bemühung, der Enge zu entkommen, irgendwie doch einen Handlungsspielraum entfaltet habt, indem viele Menschen das Bestmögliche, Menschliche in und aus der Situation gemacht haben. Mitten in der Katastrophe kann so ein nachhaltig überlebenswichtiger Funke aufleuchten. Das habe ich aus deinem ersten Beitrag gelernt.

    Ich sehe diesen lebendigen Funken seither weiter leuchten in deinen Worten: Die sensible Genauigkeit deiner Schilderungen und Beobachtungen äußerer und innerer Vorgänge ist bemerkenswert. Sie tut dem empathisch lesenden Geist sehr wohl. Ich möchte sie (d)eine besondere Gabe nennen… Nicht umsonst wurde dein erster Beitrag zur Loveparade zum meistgelesenen Beitrag auf WordPress – mehrere Tage lang – und ist auch heute noch in diesem schnellebigen Medium unter den aktuell meistgelesenen Beiträgen an 15. Stelle…

    Weiter fühlen. Denken. Handeln.
    Weiter reden. Weiter schreiben.
    Im Dialog bleiben.
    Weiter leben.

    Danke! sagt Gesine aka @foxeen

  4. Hey… ich denke das Du gar nicht dabei gewesen bist… Ich denke das du nur ein billiger Joke bist, Einer der sich auf Kosten der Opfer profilieren will… Hey, höre auf damit…Du missbrauchst die Opfer…

  5. @BlackHole Woher wusste er von dem Container? Hat der BlackHole überhaupt sein Gedächtnisprotokoll gelesen? War der BlackHole denn selbst dabei? Ist BlackHole ein Trottel Knecht von Lopavent ?
    Also – worauf stützt der seine Verleumdungen?

  6. Hey Eddie ich freue mich wieder auf tolle Skatesessions mit Dir und der ganzen Posse 🙂 TW

  7. Du rechtfertigst hier lang und breit, warum du dir wieder „erlaubst“, fröhlich zu sein, und bezeichnest das als egoistisch… ich finde, da ist eigentlich gar nichts dabei!
    Wenn du das mal so überlegst: Es hilft niemandem, wenn jetzt alle nur noch Trauer tragen, aber wenn die Menschen wieder in ihr Leben einsteigen, dann ziehen sie [denke ich] die anderen auch mit aus dem Loch! Außderdem ist es nichts moralisch Falsches, sich selbst etwas Gutes zu tun, solange man niemandem [direkt oder indirekt] schadet.

    • Stimmt, rechtfertigen muss ich mich dafür wirklich nicht.. Vielleicht musste ich einfach nochmal etwas abschließendes dazu schreiben und mir selbst wieder „erlauben“ fröhlich zu sein. Ich habe ja, wie gesagt, auch keine Lust ständig deprimiert zu sein.

  8. Pingback: Erinnerungen von Augenzeugen – zusammengefasst und verlinkt « Dokumentation der Ereignisse zur Loveparade 2010 in Duisburg

  9. Bin grad zufällig auf diese Seite geraten. So wie Du dieses schlimme Unglück verarbeitest ist völlig in Ordnung. Du hast getrauert, geweint, geschrieen und alles aufgeschrieben. Dies hat Dir sicherlich sehr geholfen. Es wurde viel in der Presse erzählt, auch Opfer wurden interviewt. Ich habe einen 22 jährigen Arbeitskollegen, der auch dabei war und in der Nähe der Treppe stand. Am Montag danach ist er tapfer zur Arbeit gekommen. Und was er mir dort erzählt hat, hat mich total umgehauen. Die Geschichte von jemanden zu hören, der einem gegenüber sitzt, war für mich total….ach ich weiß gar nicht. Er war so fertig. Mein Gott! Du machst alles richtig 🙂 Geh wieder feiern, lebe dein Leben! Mein Arbeitskollege erzählte mir letzten Freitag, das er am nächsten Wochenende auf ein Open Air Konzert geht. Ich hatte das Gefühl, das er genauso wie du, sich über meine Zustimmung gefreut hat. Habe gerade mal den Link auf deinen Twitteraccount auf dieser Seite angeklickt. Und ooooooh, wir folgen uns schon längere Zeit 🙂 Zum Schluß wünsche ich Dir alles Gute und lebe dein Leben!!!!! 🙂

    • Hey, freut mich deine Zeilen zu lesen! Glaube auch, dass ich damit inzwischen soweit ganz gut klar komme – unter anderem auch, weil ich mir hier so einiges von der Seele geschrieben habe..
      Vielen Dank, ich wünsche dir auch alles Gute!
      Grüß deinen Arbeitskollegen mal von mir.
      🙂

  10. Hallo Edward, 🙂 Werde gerne meinem Arbeitskollegen die Grüße ausrichten und ihm mal den Link zu deinem Blog schicken. Habe das Gefühl, das er zuwenig darüber redet und alles in sich reinfrisst. Das ist nicht gut…..Er meint, er könnte viel mit seinen Freunden darüber reden und das würde reichen. Na, ich weiß nicht! Er hat sich an dem Tag von seiner Freundin, die auch dabei war, verabschiedet!
    Liebe Grüße und tapfer sein 🙂
    Annegret

  11. Hallo Edward,

    ich hatte hier schon einmal etwas kommentiert

    Loveparade 2010 – Mein Gedächtnisprotokoll


    .. scheint, als ob Du es auch gelesen hättest. 😉

    Ich freue mich, dass es Dir besser geht! Hatte es schon vor Tagen gelesen, kommentiere aber erst jetzt.

    Ich versuche, jetzt noch einmal ein wenig beizutragen, was aus meiner Sicht, auch passiert ist.
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    Medienkampagnen…
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    „Die Opfer sind schuld!“ , “ Durch Kletterer, die abstürzten, ist die Panik ausgelößt worden!“ , „Göttliche Fügung – Sodom und Gomorrha – wilde Drogen-/Sex-Orgien [Eva H.]“ , „Wie können die Teilnehmer jetzt schon wieder feiern?!“, „noch mehr Blösinn-hier“
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    Anmerkung:
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    Die Opfer waren natürlich nichtSchuld! Aber das passiert oft, dass die Opfer zu Tätern gemacht werden.

    #
    Keiner ist durch einen Sturz ums Leben gekommen, alle 20 untersuchten Todesopfer wurden zerquetscht.

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    Göttliche Fügung – Sodom und Gomorrha… man die Eva H. sollte sich die Stelle in der Bibel mal durchlesen und vor allem verstehen. Im Moment stellt es sich für mich so dar, dass sie keinen Plan hat, was in der Bibel wirklich steht. Und wenn doch, dass sie sie nicht auslegen kann. Nebenbei war es ein sehr gemischtes Publikum. Polizei und andere sagten auch, dass es kaum ein Drogenproblem gab…

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    Warum sollten Menschen nicht feiern dürfen, selbst wenn sie an einem Ort waren, wo so grausames geschah. Sind die Opfer jetzt Schuld und gehört es sich, ihnen jetzt auch noch Verhaltensvorschriften zu machen?
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    Verarbeitung des Geschehenen:
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    Ich finde es sehr gut, dass Du bald danach auf eine Party gefahren bist!
    Schließlich kann mir Dir keine Schuld unterstellen, besonders nicht, weil wie Du erwähntest, Du anderen am Ort des Geschehens geholfen hättest.
    (Anderen zu Helfen, gibt dem Helfenden mehr zurück — „Geben ist seliger denn nehmen…“)

    Solch eine „Ablenkung“ ist gut und wie Du schon schriebst, nicht etwa Verdrängung des Geschehenen. Abstand kann einem Helfen, wie auch psychologische Hilfe/Seelsorger usw. es können.

    In deinem Fall, des ohne größere Blessuren Davongekommenen, stellt sich die Sache noch relativ leicht dar. Deine Sinne werden jetzt, sicher sehr geschärft, auf solcherlei Situationen reagieren.
    Andere könnten jedoch Probleme(Phobien) entwickeln, wie etwa Agoraphobien oder Demophobien. Besser ist es natürlich, sich bald damit zu befassen, als es erst in tiefere, unbewußte Schichten des Geistes herabsteigen zu lassen.(…woraus es dann später viel schlimmer wieder hervorsteigt…)

    Die verordnete Trauer die in den Tagen nach dem Geschehenen in einigen Medien verbreitet wurde, fand ich teilweise recht überzogen.
    Stelle ich mir jetzt also vor, dass auf dem Oktoberfest 20 Tote, wegen einer Massenpanik gewesen wären, wie hätte die Presse, wie die Betroffenen reagiert?
    Würden sie dann das Oktoberfest für immer absagen?
    Würden sich die Teilnehmer dann sich zu einer kollektiven Trauer treffen?
    Würden die Betroffenen jetzt niemals mehr ein Volksfest besuchen?
    Würden sie nie mehr Bier trinken können?
    Würden sie alle, zu der Trauerfeier Tage später, von überall her, anreisen?

    Ich meine, die Antworten auf all diese rhetorischen Fragen, wäre mit ziemlicher Sicherheit — nein!

    Also um auch noch einmal die Bibel zu zitieren:
    Jesus sagte: „..laßt die Toten ihre Toten bestatten…“ (Matthäus 8, 22)

    Es hätte Dir nicht geholfen, wenn Du in eine unendliche Trauer verfallen wärst.
    Deshalb, lasse es Dir gut gehen, Deine schrifliche Verarbeitung des Geschehen, hat oder kann vielen helfen.
    Deine Texte wurden auch auszugsweise hier verlinkt:

    Augenzeugen

    Also nochmals — „Kopf hoch!“ und „Hut Ab!“ ..

    Auch mir haben deine empathischen Schilderungen geholfen, besser zu verstehen, was dort passiert ist, ohne dass ich dabei war.

    Die Medien, welche am Anfang die Opfer zu Tätern machten und
    sonderliche „Experten“ ala „Schreck“ ins Feld führten, waren der Grund, dass ich die Website bzw. Blog gestartet hatte.

    Mit freundlichen Grüssen
    http://2010loveparade.wordpress.com/

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